Du betrachtest gerade Beruf Förster: Naturmanager zwischen Waldpflege und Nachhaltigkeit
Förster (depositphotos.com)

Der Beruf des Försters: Mehr als nur Wald und Bäume

Sie sind neugierig, was der Beruf des Försters alles mit sich bringt und warum es mehr als nur ein Klischee vom „grünen Männlein im Wald“ ist? In diesem Artikel erfahren Sie alles über die spannende Welt des Försters – von den Aufgaben bis hin zu den Herausforderungen, die dieser Beruf mit sich bringt.

Förster oder Försterin: Ein vielseitiger Beruf im Wandel der Zeit

Ein Förster ist verantwortlich für die Verwaltung und Bewirtschaftung des Waldes. Dabei geht es nicht nur um die Pflege von Bäumen, sondern auch um den Schutz der Natur und die Sicherheit der Waldbesucher. In der modernen Forstwirtschaft spielen ökologische und ökonomische Aspekte eine gleichermaßen große Rolle. Besonders in Staatswäldern wird zunehmend auf Mischwälder gesetzt, um von der Monokultur wegzukommen.

Die wichtigsten Aufgaben eines Försters:

  • Waldpflege und Schutz: Förster markieren Bäume, die gefällt oder geschützt werden sollen. Sie überwachen den Zustand des Waldes, sorgen für Neupflanzungen und beseitigen Gefahren wie umsturzgefährdete Bäume.
  • Wildmanagement und Jagd: Eine nachhaltige Forstwirtschaft schließt auch das Wildmanagement ein. Förster müssen den Wildbestand regulieren, um Schäden an jungen Bäumen zu vermeiden.
  • Wirtschaftliche Verantwortung: Förster verkaufen Holz, achten dabei aber auf ökologische Nachhaltigkeit. Es wird nur so viel entnommen, wie auch nachwachsen kann.
  • Naturschutz und Pädagogik: Förster sind auch Berater und Umweltpädagogen, die Wissen über den Wald an Waldbesitzer und die Öffentlichkeit weitergeben.

Die Ausbildung zum Förster

Wer Förster werden möchte, braucht in der Regel ein Studium der Forstwirtschaft oder Forstwissenschaft. Je nach Bundesland folgt nach dem Studium eine praktische Ausbildung im Rahmen des sogenannten Vorbereitungsdienstes, der bis zu 18 Monate dauern kann. Um Förster im gehobenen Dienst zu werden, ist zudem ein Jagdschein erforderlich.

Ausbildungswege in Deutschland auf einem Blick:

Ausbildungsweg Voraussetzungen Dauer
Bachelor Forstwirtschaft Abitur oder Fachhochschulreife 6–11 Semester
Vorbereitungsdienst Bachelor oder Diplom 12–18 Monate
Forstwirt (für Privatwald) Mittlere Reife 3 Jahre

 

Hochschulstudium
Um Förster zu werden, ist ein abgeschlossenes Studium der Forstwirtschaft an einer Fachhochschule (FH) oder der Forstwissenschaft an einer Universität notwendig. Das Studium dauert in der Regel zwischen 6 bis 11 Semestern, abhängig davon, ob es sich um ein Bachelor- oder Diplomstudium handelt.

Mehr entdecken:  Was sind z-Bäume in der Forstwirtschaft?

Vorbereitungsdienst und Laufbahnprüfung
Nach dem Studium folgt in den meisten Bundesländern ein einjähriger Vorbereitungsdienst im Staatsdienst. Dieser endet mit der staatlichen Laufbahnprüfung für den gehobenen Dienst (Forstinspektor) oder den höheren Dienst (Forstassessor). Zugangsvoraussetzung für den Vorbereitungsdienst ist ein abgeschlossenes Studium, z. B. als Dipl.-Ing. Forstwirtschaft (FH) oder Diplomforstwirt (Universität).

Berufszugang im Privatwald
Wer als Förster in privaten Forstbetrieben arbeiten möchte, kann auch eine 3-jährige Ausbildung zum Forstwirt oder Forsttechniker absolvieren. Während in öffentlichen Wäldern höhere Qualifikationen erforderlich sind, genügt im Privatwald oft diese kürzere Ausbildung.

Jagdschein
In den meisten Forstverwaltungen wird ein Jagdschein und praktische Erfahrung in der Jagd vorausgesetzt. Dies liegt daran, dass viele Förster auch für die Wildregulierung verantwortlich sind, was eine fundierte jagdliche Ausbildung erfordert.

Weiterbildungsmöglichkeiten
Forstwirte oder Forsttechniker können sich durch zusätzliche Schulungen und Weiterbildungen weiterqualifizieren. Dies ermöglicht es, höhere Positionen innerhalb der Forstwirtschaft zu erreichen und zusätzliche Verantwortungsbereiche zu übernehmen.

Berufsaussichten für Förster

Die Berufsaussichten für Förster sind gemischt. Besonders in den Staatsforstbetrieben gibt es weniger Stellen als in früheren Zeiten, da die Waldgebiete, die ein Förster betreuen muss, gewachsen sind. Wer jedoch bereits praktische Erfahrungen durch Praktika oder Traineeprogramme gesammelt hat, verbessert seine Chancen deutlich. Alternativen bieten sich in der holzverarbeitenden Industrie oder in der Forschung.

Der Förster als Allrounder

Förster sind echte Allrounder. Der Alltag eines Försters besteht nicht nur aus Streifzügen durch den Wald. Ein großer Teil der Arbeit wird im Büro erledigt – sei es das Berechnen von Holzpreisen, die Koordination von Mitarbeitern oder die Umsetzung von EU-Richtlinien. Ein Förster hat im Wald eine Vielzahl von Aufgaben, die weit über das einfache „Bäume pflanzen und fällen“ hinausgehen. Hier sind die wichtigsten Tätigkeiten eines Försters im Wald:

  1. Pflege und Schutz des Waldes:
    • Förster überwachen regelmäßig den Zustand des Waldes. Sie markieren Bäume, die gefällt werden sollen (z.B. aufgrund von Krankheiten oder Altersschwäche), und schützen besondere Bäume wie Brutbäume für Vögel.
    • Sie kontrollieren den Baumbestand und leiten Maßnahmen zur Neupflanzung und Waldverjüngung ein.
  2. Schädlingsbekämpfung:
    • Förster erkennen und bekämpfen Schädlingsbefall wie z.B. den Borkenkäfer. Sie entscheiden, ob befallene Bäume gefällt werden müssen, um die Ausbreitung zu stoppen.
  3. Wildmanagement:
    • Ein Förster sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wildtieren und Wald. Zu viele Tiere können junge Bäume schädigen, weshalb der Förster auch Jagdmaßnahmen organisiert oder selbst durchführt, um den Wildbestand zu regulieren.
  4. Verkehrssicherung:
    • Förster stellen sicher, dass keine Gefahr von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen auf Wanderwegen, Straßen oder Erholungsgebieten ausgeht. Nach Unwettern inspizieren sie besonders gefährdete Bereiche.
  5. Forstwirtschaftliche Tätigkeiten:
    • Förster planen und überwachen die Holzernte. Dabei achten sie auf Nachhaltigkeit: Es wird nur so viel Holz entnommen, wie nachwachsen kann.
    • Sie vermarkten das Holz an die Industrie und handeln mit Holzpreisen.
  6. Erholung und Naturschutz:
    • Förster sorgen dafür, dass Wanderwege und Erholungsflächen gepflegt und sicher sind. Sie setzen sich auch für den Erhalt der Artenvielfalt und den Naturschutz ein, indem sie Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen und schützen.
  7. Bildungsarbeit:
    • Oft übernehmen Förster auch pädagogische Aufgaben, indem sie Waldführungen für Schulklassen, Touristen oder Interessierte anbieten. Sie erklären dabei ökologische Zusammenhänge und die Bedeutung des Waldes für die Natur und den Menschen.

Der Förster hat also eine sehr vielfältige und sehr wichtige Rolle im Wald – er ist zugleich Naturpfleger, Wildhüter, Forstwirt und Umweltpädagoge.

Herausforderungen im Försterberuf

Eine der größten Herausforderungen im Försterberuf ist die zunehmende Bürokratie. Viele Aufgaben, wie das Management der Holzernte oder das Umsetzen von Schutzmaßnahmen, erfordern viel Planung und Organisation. Außerdem werden die Forstgebiete immer größer, was bedeutet, dass Förster mehr Verantwortung tragen müssen.

  • Verwaltung und Bürokratie:
    Ein erheblicher Teil der Arbeit eines Försters findet hinter dem Schreibtisch statt. Aufgaben wie das Kalkulieren von Holzpreisen, die Koordination von Mitarbeitenden und die Umsetzung komplexer EU-Richtlinien bestimmen den Arbeitsalltag. In den letzten Jahren ist der bürokratische Aufwand weiter gestiegen, was den Beruf anspruchsvoller und zeitintensiver macht.
  • Wachsende Forstgebiete:
    Durch Sparmaßnahmen wurden die zu betreuenden Waldflächen vieler Förster deutlich vergrößert. Diese Erweiterung bedeutet, dass Förster heute mehr Verantwortung über eine größere Fläche tragen müssen, während die personellen Ressourcen oft begrenzt sind. Dies erhöht die Arbeitsbelastung erheblich.
  • Spagat zwischen Ökonomie und Ökologie:
Mehr entdecken:  Was ist ökologische Forstwirtschaft?

Ein Förster muss nicht nur den Wald erhalten, sondern auch wirtschaftlich handeln. Dabei gilt es, die Balance zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung zu finden. Der Holzeinschlag muss so geplant werden, dass die Waldflächen nachhaltig bewirtschaftet werden, ohne den Bestand zu gefährden.

  • Herausforderungen durch Naturereignisse:
    Naturkatastrophen wie Stürme oder Schädlingsbefall, zum Beispiel durch den Borkenkäfer, stellen Förster vor große Herausforderungen. Sie müssen schnell handeln, um Schäden zu minimieren und Gefahren für Mensch und Natur zu beseitigen. Besonders nach extremen Wetterereignissen sind Förster stark gefordert.

 

Video: Wie wird man Förster oder Försterin? – Forst erklärt

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=XzOpNySZyFA

 

Video: Traumberuf im Wald: So viel Gehalt verdienen Förster I Lohnt sich das? I BR

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=aScdoyN-xE8

 

Fazit: Ein Beruf mit Zukunft?

Der Beruf des Försters ist anspruchsvoll und erfordert ein breites Spektrum an Fähigkeiten – von naturschutzfachlichem Wissen bis hin zu Managementkompetenzen. Gleichzeitig bietet er die Freiheit, eigenständig zu arbeiten und die Natur hautnah zu erleben. Für alle, die sich für den Schutz der Natur begeistern, ist der Beruf des Försters mehr als nur ein Job – es ist eine Berufung.

Wollen Sie mehr über die Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsaussichten erfahren? Dann schauen Sie doch mal auf den Seiten des Bundes Deutscher Forstleute vorbei oder informieren Sie sich bei Ihrem nächsten Spaziergang durch den Wald bei einem Förster vor Ort!

Nachdem wir nun einen tiefen Einblick in den spannenden Alltag eines Försters gewonnen haben, stellt sich die Frage: Welche weiteren Berufe gibt es in der Forstwirtschaft, und welche Aufgaben übernehmen diese? Die Forstwirtschaft ist ein vielseitiges Arbeitsfeld, das weit mehr zu bieten hat als den klassischen Försterberuf. Lassen Sie uns einen Blick auf einige der wichtigsten Berufe in der Forstwirtschaft werfen, die für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung unserer Wälder unverzichtbar sind.

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